“Hitlers Volksstaat“ von Götz Aly

„Hitlers Volksstaat“ von Götz Aly aus dem Jahr 2005 ist ein bemerkenswertes Buch. Aly bricht darin mit der dogmatischen Sichtweise, die von vielen Mythenbildner aus dem „linken“ Milieu vertreten wird, nämlich dass die deutsche Arbeiterklasse Hitlers Tyrannei gehasst hätte. Es verzichtet auf diese weitverbreitete Mythologie, die sich bei fast allen Erstweltlern finden lässt, seien es Trotzkisten, Marxisten-Leninisten oder was auch immer. Aly legt gründlich dar, dass Hitlers Regime nicht auf Kosten, sondern gerade wegen der deutschen Arbeiterklasse gedeihen konnte. Hitlers Regime konnte seine Macht sogar dann noch erhalten, als ihm der Krieg zu verlieren drohte, ganz einfach weil es bei den Deutschen so beliebt war.

“The Creation of World Poverty” von Teresa Hayter, Teil 2

„The Creation of World Poverty“ wurde 1981 von Teresa Hayter als Reaktion auf den Brandt-Report der Weltbank publiziert. Noch heute, Jahrzehnte danach, hat ihre Darstellung der offensichtlichsten Tatsache der heutigen Zeit, namentlich der Unterschied zwischen den armen und den reichen Ländern, nichts von ihrer Prägnanz verloren. Ihr Buch ist mit Sicherheit genauer als alle Darstellungen von den erstweltlerischen sogenannten Marxisten. Auch wenn Hayter nicht zu hundert Prozent für die Dritte Welt einsteht, unterm Strich tut es der Inhalt ihres Werkes schon. Hayters Buch kann gut als Einführung zum Studium der Dependenztheoretiker gebraucht werden, die zu drittweltlerischen Schlussfolgerungen gelangt sind, obwohl sie oftmals ausschließlich innerhalb akademischer Kreisen arbeiteten. Das Buch von Hayter kann durchaus in eine Reihe mit den Werken von Ökonomen wie André Gunder Frank, Walter Rodney und Samir Amin gestellt werden.

“The Creation of World Poverty” von Teresa Hayter, Teil 1

Die offensichtlichste Tatsache der heutigen Welt ist der gewaltige Unterschied zwischen den reichen und den armen Ländern. Die Spaltung der globalen Gesellschaft wird manchmal als Kontrast zwischen der Ersten und der Dritten Welt, zwischen der globalen Stadt und dem globalen Dorf, zwischen den ausbeutenden und ausgebeuteten Ländern, zwischen West und Ost, zwischen Nord und Süd bezeichnet. Egal, wie man es bezeichnen will, der Konflikt zwischen diesen Populationen bildet mindestens seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs den Hauptwiderspruch der Welt. „The Creation of World Poverty“ wurde 1981 von Teresa Hayter als Reaktion auf den Brandt-Report der Weltbank publiziert und zeichnet den Ursprung dieser großen globalen Kluft nach.