Yodas Lehren

Yodas Lehren

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Die „Macht“ in den Star-Wars-Filmen ist ein Haufen Hokuspokus gepaart mit kitschiger Mystik. In jener fiktiven Welt ist es die „Macht“, welche dem Jedi-Ritter seine Kraft verleiht. Die Macht aus dem echten Leben ist für alle, die den Imperialismus zerstören und für die vollständige Befreiung kämpfen wollen, die revolutionäre Wissenschaft. In „Das Imperium schlägt zurück“ (von George Lucas) hat Yoda immer wieder den impulsiven und unbedachten Luke davon abgehalten, zu früh gegen das Imperium ins Feld zu ziehen. Er hämmerte Luke ein, dass er zuerst erlernen müsse, die Macht zu beherrschen, bevor er gegen die Dunkle Seite in den Kampf ziehen könne. Das ist eine Lektion, welche auch die Leitenden Lichter für wichtig halten. Bevor wir hinausgehen und versuchen, Hals über Kopf dem System entgegenzutreten, müssen wir die revolutionäre Wissenschaft einwandfrei beherrschen.

Die Anwendung der revolutionären Wissenschaft beinhaltet eine Analyse unserer Situation, der objektiven Bedingungen, damit wir nicht starrsinnig in einen Kampf geraten, den wir momentan nicht gewinnen können. Es gibt solche, die wie Luke überstürzt in den Kampf ziehen wollen, komme, was wolle. Sie denken, dass alles möglich ist, wenn sie nur alles geben. Dies ist das Merkmal einer emotionalen Politik. Wenn sie schließlich verlieren, sind sie sofort entmutigt und geben gleich alles zusammen auf. Diese Kräfte begehen den Fehler, dass sie ihre Ziele zu hoch, aber auch zu niedrig zu stecken, weil sie keine Ahnung haben, was ihre Möglichkeiten sind, und ihnen die wissenschaftliche Geduld fehlt. Sie denken, es gäbe nur ein Alles oder Nichts. Die Fokustheorie, eine Politik, die sich auf Che Guevara bezieht, tendiert dazu, die Rolle der Analyse und der Theorie nicht ernst zu nehmen. Statt eine weitsichtige Betrachtungsweise auf den Kampf zu entwickeln, welche auf einer wissenschaftlichen Einschätzung ihrer Möglichkeiten basiert, stürzen sich die Foquisten in die Schlacht und hoffen, dass es dann schon irgendwie klappen wird. Es wäre ein katastrophaler Fehler, wenn man in naher Zukunft in der Ersten Welt den bewaffneten Kampf aufnehmen würde; es wäre reiner Selbstmord und brächte uns nur noch mehr Repression.

Ein weiterer Fehler ist der „Movementarismus“. Diese Leute dahinter besitzen eine engstirnige Sichtweise, wodurch sie nicht erkennen können, was direkt vor ihrer Nase abläuft. Sie stürzen sich in jeden Kampf, den sie finden können. Statt die ganze Angelegenheit zu durchdenken, glauben sie, dass sie sich bloß ins Organisieren stürzen müssen und dann wird schon alles gut gehen. Weil ihnen die revolutionäre Wissenschaft fehlt, können sie die Möglichkeiten einer richtigen revolutionären Arbeit nicht erkennen. Sie landen schließlich im Reformismus und arbeiten zugunsten der Arbeiteraristokratie für den Sozialfaschismus. Auch wenn sie „ihr Herz am richtigen Fleck haben“, sehen sie nicht, dass ihre Organisationstätigkeit reaktionär ist oder dass sie aneinander vorbei arbeiten.

Man denke an die konfusen Trotzkisten, welche mal sagen, dass wir die US-Truppen unterstützen müssen. Dann wieder sagen sie, wir müssen die Iraker unterstützen. Wenn dann der Wirrkopf mit dem Widerspruch seiner zwei Aussagen konfrontiert wird, was macht der arme Trotzkist? Wirft er eine Münze? „Kopf – Ich unterstütze Amerika. Zahl – Ich unterstütze den Irak?“ Kaffeesatz lesen? Es birgt ein echtes Problem, wenn einem die Klassenanalyse und die revolutionäre Wissenschaft fehlt. In einem anderen Fall sieht man, wie der Wirrkopf herumläuft und davon quatscht, dass die Amis ein noch größeres Stück vom Kuchen verdienen, ohne zu begreifen, dass er dabei dasselbe faschistische Feuer entfacht wie Pat Buchanan und Lou Dobbs. Da wir Leitenden Lichter die revolutionäre Wissenschaft zur Grundlage haben, wissen wir genau, dass wir an der Seite derjenigen stehen, die die USA als Ganzes bekämpfen, einschließlich der sogenannten US-amerikanischen Arbeiterklasse. Weil wir Leitenden Lichter die revolutionäre Wissenschaft und politischen Mut besitzen, sitzen wir nicht zwischen zwei Stühlen. Die Leitenden Lichter können klar beantworten: Wer sind unsere Feinde und wer sind unsere Freunde?

Wie Yoda zu Luke gesagt hat, müssen wir uns, bevor wir uns in den Kampf stürzen, selbst fortbilden und sicher sein, dass wir die revolutionäre Wissenschaft beherrschen. Engstirniger Empirismus, engstirniger Pragmatismus, sich unvorbereitet auf den Weg machen; all das führt zu Verzweiflung und Pessimismus. Ohne wissenschaftliches Verständnis kann der Feind unbezwingbar erscheinen. Der Feind ist aber keineswegs unbezwingbar. Je größer sie sind, desto tiefer fallen sie. Wenn man nur die mächtige Militärmaschinerie des Feindes sieht, aber dessen Schwächen übersieht, folgt man nicht der revolutionären Wissenschaft. Revolutionäre sind, wie Mao sagte, Optimisten.

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