Nordkorea, Atomwaffen und ‚Moral‘

Nordkorea, Atomwaffen und ‚Moral‘

Janelle Velina
Deutsche Übersetzung von Klaus Markstein
26. April 2021
LLCO.org

Die objektive, materielle Realität kann gemessen werden. Im Einklang hiermit entwickeln sich Vorstellungen über neue Viren[1] oder unser Sonnensystem mit der Zeit weiter und sind Veränderungen unterworfen; und dies geschieht durch fortlaufende Beobachtungen, Messungen und Fortschritte in der Wissenschaft.[2] Im Gegensatz dazu verändert sich Moral – oder besser gesagt, bourgeoise Moral, nicht auf dieser Grundlage, denn sie ist rein sozial und kulturell bedingt.[3] Sie ist höchstens ein schwaches Argument für oder gegen ein Anliegen. Schon immer gab es konkurrierende Lehren, Ideologien und Theorien; aber die fortwährende methodische und investigative Analyse der Indizien, verweist auf eine dieser Ideen oder eines dieser Konzepte als richtig, am genauesten oder am prinzipientreuesten.

Zum Beispiel haben Kommunisten, die eine prinzipientreue antiimperialistische Haltung einnehmen, kein Problem damit, dass Nordkorea (auch bekannt als die Demokratische Volksrepublik Korea) zu seiner Verteidigung Nuklearwaffen herstellt – angesichts der formalen Verbindung zwischen der Entwicklung von Atomwaffen und seinem wirtschaftlichem Fortschritt –, um die USA und ihre Verbündeten abzuschrecken, die versuchen, in das Land einzumarschieren, es zu zerstören, seine revolutionären Errungenschaften rückgängig zu machen und seine natürlichen Ressourcen und Arbeitskräfte auszubeuten. Die DVRK muss nur auf die Beispiele Jugoslawien, Irak und Libyen schauen und auf die „Schocktherapie“[4], die sie erhalten haben, um zu sehen, was passieren würde, wenn es der USA gelänge, sie vollständig zu zerstören.

Allerdings haben Kommunisten durchaus ein großes Problem damit, dass die USA ihre Atomschirm-Doktrin aufrechterhalten und benutzen, um Staaten zu bedrohen – wie die zuvor erwähnte DVRK, Syrien, Kuba und Venezuela –, die Bollwerke gegen den Imperialismus sind und den Interessen der Wall Street nicht freundlich gesinnt sind. Solange die USA sich weigern, ihre Atomwaffen aufzugeben, und der Imperialismus, das höchste Stadium des Kapitalismus[5], seinen Drang zum Krieg fortsetzt, kann es keinen wirklichen Weltfrieden geben, und damit gibt es auch keinen Grund für eine so kleine Nation wie die DVRK, ihre nuklearen Abschreckungsmittel aufzugeben. Daher richtet sich der prinzipientreue Einwand gegen die materiellen Bedingungen rund um jenen amerikanischen Nuklearschirm und die sehr realen Konsequenzen, die den Zielen der US-Außenpolitik widerfahren. Unabhängig davon, was man von ihrer Zerstörungskraft und ihren Fähigkeiten halten mag, sind Atomwaffen selbst letztlich leblose Objekte; aber der historische Kontext und wie sie eingesetzt werden, ist von Bedeutung. Damit soll nicht bestritten werden, dass es ein edles Ziel ist, die zukünftige Welt von Atomwaffen zu befreien; aber dies müsste weltweit geschehen, und die Vereinigten Staaten müssen ihre eigenen Atomwaffen zuerst aufgeben.

Pjöngjang startet neue taktische Lenkraketen auf einem Testgelände, 25. März 2021.

Wie immer werden Washington und die westlichen Mainstream-Medien heuchlerisch mit dem Finger auf den Bau von Atomwaffen durch Nordkorea zeigen und das Land im Zuge der imperialistischen Propaganda verurteilen und dämonisieren, seine Abrüstung fordern und sie als erhebliche Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen. Noch verwunderlicher ist es, wenn sie Nordkorea sogar noch als eine Bedrohung für die ganze Welt darstellen. Vergessen wir einfach den Fakt, dass die USA in der Vergangenheit 20 Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung ausgelöscht und das Land während ihres Angriffskriegs von 1950-1953 buchstäblich in Schutt und Asche gelegt haben (Nordkorea kämpfte zur Verteidigung seiner damals neu erlangten Unabhängigkeit).[6] Darüber hinaus wurden schwere Sanktionen verhängt sowie zahllose imperialistische Regimewechsel-Kampagnen gegen Pjöngjang geführt.[7] Die DVRK übt also ihr Recht auf Selbstverteidigung aus, was für eine unterdrückte Nation ein klares Prinzip ist, das sie als Antwort auf eine sehr reale Bedrohung einer Invasion durch eine imperiale Supermacht in Anspruch nehmen sollte; Untätigkeit ist in dieser Situation wesentlich riskanter als zu handeln. Und wie die NATO-Bombardierungen Jugoslawiens (oder was davon übrig war), des Iraks und Libyens gezeigt haben[8], wird das amerikanische Imperium nicht zögern, die volle Kraft seines Militärs gegen eine bereits angeschlagene Nation einzusetzen, die unter dem internationalen wirtschaftlichen Druck der imperialistischen Mächte irrtümlich ihr wirksamstes Abschreckungsmittel aufgegeben hat. Es ist nicht nur absurd, wenn angebliche „Linke“ oder „Progressive“ unkritisch die imperialistischen Propagandakampagnen nachplappern, indem sie die DVRK wegen des Besitzes von Atomwaffen verurteilen und ihre Abrüstung fordern, sondern es ist auch ein Versagen ihrerseits, die materielle Realität und das Umfeld, in dem wir leben, zu berücksichtigen: eine Welt, in der die Imperialisten selbst massive Atomwaffenarsenale haben.[9] „Frieden“ und „friedliche Abrüstung“ in imperialistischen Begriffen ist nichts anderes als die Rechtfertigung und Fortsetzung der imperialistischen Plünderung[10]; und diejenigen, die unermüdlich daran arbeiten, sich mit allen Mitteln dagegen zu wehren, werden im Grunde als „moralisch unrein“ getadelt, weil unkonventionelle Methoden wie die nukleare Abschreckung der DVRK nicht zu „ordentlichen“, „sauberen“, pazifistischen Projekten passen, die utopisches Denken erlaubt. Wie Stephen Gowans in einem Artikel aus dem Jahr 2018 als Antwort auf eine Hetzrede gegen die Syrische Arabische Republik und diejenigen, die eine prinzipientreue antiimperialistische Haltung einnehmen, schrieb:

„Die schöne Seele ist nicht von dieser Welt. Die Optionen, die den Menschen zur Verfügung stehen, die in den politischen Kämpfen der realen Welt echte Gewinne erzielen, sind selten simpel und oft in dem einen oder anderen Maße hässlich und unangenehm. Die schöne Seele entfernt sich von der realen Welt der Politik, wie der Mönch, der sich von der Welt in seine Zelle zurückzieht, und vermeidet dadurch, Entscheidungen treffen zu müssen, deren Konsequenzen bedauerlich sein könnten. Seine Politik dreht sich um die Anprangerung der Entscheidungen von Menschen, die auf die Welt einwirken, um sie zu verändern.“[11]1

In der Tat entspricht solch liberales, utopisches Denken dem bürgerlichen Moralempfinden, das damit beschäftigt ist, die zerstörerischen Auswirkungen von Atomwaffen aus dem Weg zu gehen, anstatt die Gründe dafür zu betrachten, warum die DVRK sie braucht, und die Gründe, warum die Vereinigten Staaten sie brauchen – wobei sie letzteren wenig bis gar keine Kritik entgegenbringen. Es ist sogar so weit gekommen, dass sich diese westlichen, utopisch anmutenden „linken Friedensaktivisten“ in ihrer moralischen Selbstdarstellung vehement und hysterisch gegen Atomenergie aussprechen,[12] die sie fälschlicherweise mit Atomwaffen gleichsetzen. Nach ihrer naiven, wenn nicht gar verzerrten Sichtweise müsse alles, was mit Atomkraft zu tun hat, jetzt abgeschafft werden, weil es Länder wie die DVRK „blutrünstiger“, „gewalttätiger“ und „autoritärer“ mache; aber gleichzeitig sollten Atomwaffen in den Händen der Vereinigten Staaten verbleiben. Diese Sichtweise verkennt, dass Atomwaffen nur ein Symptom der imperialistischen Entwicklung und ein Ergebnis der Verschärfung sozialer Antagonismen sind, die aus dem kapitalistischen System entstehen, das Widersprüche produziert, die sich über staatliche Grenzen hinaus ausgedehnt haben. Die Beendigung des Imperialismus und des Kapitalismus, was natürlich den Drang zum Krieg beenden würde, ist der einzige Weg, um wirklich die Notwendigkeit von Atomwaffen zu beseitigen. Mit den Worten Lenins über ‚die nationale und koloniale Frage‘: „In der Epoche des Imperialismus ist es für das Proletariat und die Kommunistische Internationale besonders wichtig, die konkreten wirtschaftlichen Tatsachen festzustellen und bei der Lösung aller kolonialen und nationalen Fragen nicht von abstrakten Leitsätzen, sondern von den Erscheinungen der konkreten Wirklichkeit auszugehen.“[13]

In der Zwischenzeit wird der Pressesprecher des Weißen Hauses in Washington sagen, dass die Vereinigten Staaten ihre Atomwaffen brauchen, um sich vor Invasionen ausländischer Armeen und Bedrohungen ihrer nationalen Sicherheit zu schützen. Das ist lächerlich, wenn man bedenkt, dass die Stärke und die Größe des herkömmlichen US-Militärs die Möglichkeit einer Invasion durch eine fremde Armee sehr unwahrscheinlich machen. Mittlerweile sollte klar sein, dass die Vereinigten Staaten ihre Atomwaffen als Mittel zur Aufrechterhaltung ihrer globalen Hegemonialstellung und zur Durchsetzung ihrer geopolitischen Interessen im Ausland als Imperium benötigen. Im Wesentlichen sind Atomwaffen in den Händen der Vereinigten Staaten ein Mittel für sie, um sicherzustellen, dass eine Infragestellung ihrer globalen Diktatur erschwert wird – was es umso leichter macht, anderen Ländern Reichtum und Ressourcen zu stehlen, selbst bei der bloßen impliziten Drohung, ihre Atomwaffen möglicherweise einzusetzen – sowie um jede Nation zu stoppen, die ihre Unabhängigkeit und Souveränität behaupten und ihre sozialistischen Errungenschaften bewahren will. Es sollte ziemlich offensichtlich sein, dass das amerikanische Imperium sich der Zerstörung und der unnötigen Tode, die seine hochentwickelten Atomwaffen verursachen können, sehr wohl bewusst ist; aber das spielt keine Rolle, wenn es Profite gibt, die gewonnen und erhalten werden sollen. Das amerikanische Imperium hat nur dann ein Problem mit Atomwaffen, wenn sie in den Händen eines Landes wie Nordkorea sind, weil es eine Bedrohung für die Profite und das globale Monopol der Wall Street darstellt.

Die DVRK hingegen ist nicht nur eine kleine Nation, sondern verfügt, anders als die USA, auch nicht über die Mittel, ihre Macht zu projizieren und ihre Atomwaffen einzusetzen, um im Ausland Angriffskriege zu führen; ihre Atomwaffen und ihr Programm für Interkontinentalraketen (ICBM) sind rein defensiv.[14] Obwohl die Koreanische Volksarmee (KVA) in Bezug auf Budget, Ressourcen und Größe nicht mit dem US-Militär konkurrieren kann, lässt sich nicht leugnen, dass die nukleare Abschreckung der DVRK die USA bisher daran gehindert hat, eine weitere großangelegte Militärinvasion auf nordkoreanischem Boden durchzuführen. Ironischerweise hat die praktische Anwendung des Prinzips des ‚Gleichgewichts des Schreckens‘ durch die nuklearen Sprengköpfe und ICBM-Programme der DVRK mehr zur Erhaltung des relativen Friedens innerhalb ihrer Grenzen beigetragen, als es irgendeine moralische Selbstdarstellung und Fetischisierung des Märtyrertums durch die westlichen „Friedensaktivisten“ je tun könnten; sie hat außerdem jeglichen Schaden verhindert, den Japan (ein Verbündeter der USA) und Guam (ein wichtiger strategischer Außenstützpunkt des US-Militärs) erleiden würden, brächte Washington erneut Massenvernichtung und Tod über die koreanische Halbinsel. Wie Mao Zedong einst treffend sagte: „[M]an kann aber den Krieg nur durch Krieg abschaffen, und wenn man will, daß es keine Gewehre mehr geben soll, muß man das Gewehr in die Hand nehmen.“[15]

Wichtiger noch: Was wir hier sehen, ist ein Widerspruch zwischen der bürgerlichen Moral und der proletarischen Moral im Kapitalismus auf globaler Bühne, wobei jede Seite gegen die andere kämpft und zwei verschiedene Stufen der historischen Entwicklung und der bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen repräsentiert. Bei aller Glorifizierung der Askese gegenüber den Armen hat die bürgerliche Moral eine Tendenz zur Heuchelei und Doppelmoral, bei der Verhaltensregeln zugunsten der Kapitalistenklasse (der Unterdrücker) entscheiden. Im Gegensatz dazu strebt die proletarische Moral oder ‚menschliche Moral‘ danach, die Widersprüche des Kapitalismus zu beseitigen, ist mit dem kollektiven Wohlergehen der Gesellschaft als Ganzes befasst und ist konsequent; sie lehnt eine „Moral“ auf der Grundlage des Utopismus ab.[16] Friedrich Engels erklärt in Kapitel 9 des ersten Teils des Anti-Dühring:

„Wir behaupten dagegen, alle bisherige Moraltheorie sei das Erzeugnis, in letzter Instanz, der jedesmaligen ökonomischen Gesellschaftslage. Und wie die Gesellschaft sich bisher in Klassengegensätzen bewegte, so war die Moral stets eine Klassenmoral; entweder rechtfertigte sie die Herrschaft und die Interessen der herrschenden Klasse, oder aber sie vertrat, sobald die unterdrückte Klasse mächtig genug wurde, die Empörung gegen diese Herrschaft und die Zukunftsinteressen der Unterdrückten. Daß dabei im ganzen und großen für die Moral sowohl, wie für alle andern Zweige der menschlichen Erkenntnis ein Fortschritt zustande gekommen ist, daran wird nicht gezweifelt. Aber über die Klassenmoral sind wir noch nicht hinaus. Eine über den Klassengegensätzen und über der Erinnerung an sie stehende, wirklich menschliche Moral wird erst möglich auf einer Gesellschaftsstufe, die den Klassengegensatz nicht nur überwunden, sondern auch für die Praxis des Lebens vergessen hat.“[17]

Der Kern von Marx‘ Kritik am Kapitalismus ist, dass er sich ohne Rücksicht auf die Rationalität immer weiter ausdehnt.[18] Die bürgerliche Moral spiegelt diese Missachtung der Rationalität wider und ist ein Produkt davon, was Engels im selben Kapitel am Beispiel von „Du sollst nicht stehlen“ illustriert, einem biblischen Satz, der in Gesetze übernommen wurde, die zum Schutz des Privateigentums existieren. Natürlich gilt „Du sollst nicht stehlen“ unter dem weltbeherrschenden System des Kapitalismus nicht für die Kapitalistenklasse, die ihren Reichtum durch Massenausbeutung und Diebstahl von Löhnen extrahiert. Wenn jedoch jemand, der eine Familie zu ernähren hat und in Armut lebt, zum Diebstahl von Lebensmitteln greift, dann wird er oder sie höchstwahrscheinlich die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, wenn er oder sie erwischt wird, weil seine oder ihre Handlungen die Unantastbarkeit des Privateigentums untergraben. Darüber hinaus lehrt und ermutigt die bürgerliche Moral die Menschen, Gefühle der Selbstgerechtigkeit und moralischen Überlegenheit gegen die Person zu richten, die eine unliebsame Methode angewandt hat, um ein Ziel zu erreichen, selbst wenn das Ziel dieser Person das Überleben ist – im Gegensatz zum Ziel der Kapitalisten, das der Profit ist – unter einem System, das die Bedingungen für das Stehlen überhaupt erst schafft. Worauf Engels antwortet:

„Wird dies Gebot dadurch zum ewigen Moralgebot? Keineswegs. In einer Gesellschaft, wo die Motive zum Stehlen beseitigt sind, wo also auf die Dauer nur noch höchstens von Geisteskranken gestohlen werden kann, wie würde da der Moralprediger ausgelacht werden, der feierlich die ewige Wahrheit proklamieren wollte: Du sollst nicht stehlen!“[19]

Ebenso lautet im Zeitalter des Imperialismus das „ewige moralische Gebot“: „Du sollst keine Atomwaffen bauen – es sei denn, du bist die Vereinigten Staaten“, wobei der Hauptunterschied darin besteht, dass das nordkoreanische Projekt zur nuklearen Abschreckung eine landesweite, kollektive Anstrengung ist; aber in beiden Fällen ist es das Ziel, im Angesicht von Unterdrückung zu überleben, trotz der möglicherweise unangenehmen Methode, die angewandt wird, während die Gewinnziele der Kapitalisten dieselben bleiben. Genauso wie die Motive zum Stehlen wegfallen würden, wenn der Kapitalismus endet und die gesamte menschliche Gesellschaft den Übergang zum Kommunismus vollzieht, würde auch jeder Grund zum Bau von Atomwaffen wegfallen, weil wiederum das Ende des Kapitalismus und des Imperialismus das Ende des Drangs zum Krieg bedeuten würde. Engels stellt klar, dass Kommunisten nicht davon ausgehen, dass es so etwas wie Gut oder Böse nicht gibt, sondern dass „Menschen, bewußt oder unbewußt, ihre sittlichen Anschauungen in letzter Instanz aus den praktischen Verhältnissen schöpfen, in denen ihre Klassenlage begründet ist – aus den ökonomischen Verhältnissen, in denen sie produzieren und austauschen“.[20] Daher erkennt die proletarische Moral die materiellen Bedingungen an und akzeptiert, dass politische Kämpfe auf wissenschaftlichem Denken beruhen sollten und dass manchmal ein gewisses Maß an Flexibilität erforderlich ist, wo, bildlich gesprochen, „alle Werkzeuge im Werkzeugkasten“ benutzt werden.

Als Marxisten sollten wir die Positionen, die wir vertreten, bekräftigen, denn sie gründen in Prinzipien. Und wir sollten eine Seite wählen und Entscheidungen treffen auf der Grundlage von Folgerichtigkeit – und nicht weil wir glauben, dass wir die Rolle von sich zurückziehenden Mönchen spielen und damit prahlen sollten, wie „sauber“ unsere Hände sind oder wie sehr „wir die andere Wange hinhalten“, bildlich gesprochen. Auch nicht deswegen, weil es uns gefällt, Querdenker des Querdenkens willen zu sein. Die Welt hat die ‚menschliche Moral‘ noch nicht erreicht, aber was die DVRK praktiziert, ist eine Form der proletarischen Moral (ein notwendiger Schritt zur ‚menschlichen Moral‘) in ihrem Kampf gegen die imperialistische Bourgeoisie. Diese proletarische Moral wird, im Gegensatz zu den individualistischen Zwängen des bürgerlichen Moralismus, von einem knallharten Realismus angetrieben, der quantifizierbare Ergebnisse zum Nutzen der Massen einer postkolonialen Gesellschaft hervorbringt.

1 Sofern keine deutsche Quelle angegeben ist, wurde das jeweilige Zitat von uns aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. – Anm. d. Übersetzers

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1. Booth, Stephanie (8. März 2021). COVID-19 1 Year Later: What Have We Learned? Healthline. Abgerufen von: https://www.healthline.com/health-news/covid-19-1-year-later-what-have-we-learned#1

2. The Logic of Science (2. März 2021). The problems with anti-vaccers’ precautionary principle arguments. The Logic of Science. Abgerufen von: https://thelogicofscience.com/2021/03/02/the-problems-with-anti-vaccers-precautionary-principle-arguments/

3. Engels, Friedrich (1975) [1877]. Moral und Recht – Ewige Wahrheiten. Anti-Dühring. In Karl Marx/ Friedrich Engels – Werke, Band 20, 87. Berlin: Dietz. Abgerufen von: https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_band20.pdf

4. Klein, Naomi (2007). The Shock Doctrine: The Rise of Disaster Capitalism, 49-97. New York: Metropolitan Books/Henry Holt.

5. Lenin, Wladimir Iljitsch (2018) [1916]. Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus. Berlin: Manifest.

6. Gowans, Stephen (2018). Patriots, Traitors, and Empires: The Story of Korea’s Struggle for Freedom, 117-132. Montreal: Baraka Books.

7. Gowans, 177-205.

8. Gowans, 213-214.

9. Unruhe, Jason (5. Mai 2018). The Fraudulent Nature of Anarchists and their Alliance with Imperialism. Maoist Rebel News. Abgerufen von: https://maoistrebelnews.com/2018/05/05/the-fraudulent-nature-of-anarchists-and-their-alliance-with-imperialism/

10. Lenin, Wladimir Iljitsch (1975) [1924]. Bürgerlicher und sozialistischer Pazifismus. In Lenin Werke, Band 23, 177. Berlin: Dietz. Abgerufen von: http://ciml.250x.com/archive/lenin/german/lenin_gesammelte_werke/lw23_001.pdf

11. Gowans, Stephen (21. April 2018). Mehdi Hasan, beautiful soul, and his diatribe against the consequential Left. What’s Left. Abgerufen von: https://gowans.blog/2018/04/21/mehdi-hasan-beautiful-soul-and-his-diatribe-against-the-consequential-left/

12. Velina, Janelle (20. Dezember 2020). Nuclear Energy under a rationally planned economy – a potential for historical progress. New Power. Abgerufen von: https://new-power.org/2020/12/20/op-ed-nuclear-energy-under-a-rationally-planned-economy-a-potential-for-historical-progress/

13. Lenin, Wladimir Iljitsch (1966) [1921]. Bericht der Kommission für die nationale und die koloniale Frage. II. Kongress der Kommunistischen Internationale. In Lenin Werke, Bd. 31, 201. Berlin, Dietz. Abgerufen von: http://ciml.250x.com/archive/lenin/german/lenin_gesammelte_werke/lw31_200_001.pdf

14. Military Watch Magazine (24. September 2017). North Korea’s Successful Defiance Heralds the End of the Post-Cold War World Order. Military Watch Magazine. Abgerufen von: https://militarywatchmagazine.com/article/north-korea-s-successful-defiance-heralds-the-end-of-the-post-cold-war-world-order-why-aggressive-posturing-sanctions-and-rhetoric-are-the-only-options-left-to-the-united-states-on-the-korean-peninsula

15. Mao, Zedong (1968) [1938]. Probleme des Krieges und der Strategie. In Mao Tse-tung, Ausgewählte Werke, Band II, 262. Peking: Verlag für fremdsprachige Literatur Abgerufen von: http://www.infopartisan.net/archive/maowerke/MaoAWII_255_274.htm

16. Lenin, Wladimir Iljitsch (1966) [1920]. Die Aufgaben der Jugendverbände [Redetranskript]. In Lenin Werke, Band 31, 272-290. Berlin: Dietz. Abgerufen von: https://karovier.wordpress.com/2020/10/02/w-i-lenin-die-aufgaben-der-jugendverbaende/

17. Engels, 1877.

18. Marx, Karl (1849 bzw. 1898). Lohnarbeit und Kapital & Lohn Preis und Profit. Abgerufen von: https://www.projekt-gutenberg.org/marx/lohnarbe/lohnarbe.html bzw. http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_101.htm

19. Engels, 1877

20. Engels, 1877

Dargestelltes Bild: Allegorie mit dem Porträt eines venezianischen Senators (Allegorie auf die Moral der irdischen Dinge), von Tintoretto, 1585.

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