Gleichheit und globale Bündnisse

Gleichheit und globale Bündnisse

Prairie Fire
LLCO.org

„Es ist konterrevolutionär, den Arbeitern aus den wenigen reichen Länder, wo das Leben dank der imperialistischen Plünderungen angenehmer ist, zu erzählen, sie müssten Angst haben vor einer „zu grossen“ Verarmung. Man müsste ihnen gerade das Umgekehrte erzählen. Eine Arbeiteraristokratie, welche sich fürchtet Opfer zu erbringen, welche sich vor einer „zu grossen“ Verarmung während des revolutionären Kampfes fürchtet, kann nicht zur Partei gehören. Andernfalls macht es die Diktatur, besonders in den westeuropäischen Ländern, unmöglich.“ – W. I. Lenin, Rede über die Bedingungen für die Aufnahme in die Kommunistische Internationale (1)

„Wenn man den gesamten Globus betrachtet und Nordamerika und Westeuropa „die Städte der Welt“ genannt werden, dann müssen Asien, Afrika und Lateinamerika als „die ländlichen Gebiete der Welt“ bezeichnet werden. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die proletarische revolutionäre Bewegung in den nordamerikanischen und westeuropäischen kapitalistischen Ländern aus verschiedenen Gründen vorläufig zum Stillstand gekommen, während die revolutionäre Volksbewegung in Asien, Afrika und Lateinamerika kräftig gewachsen ist. Auf eine Weise widerspiegelt die gegenwärtige Weltrevolution das Bild einer Umzingelung der Städte durch die ländlichen Gebiete. Die Schlussanalyse zeigt, dass die ganze Hoffnung des revolutionären Kampfes an den asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Völkern hängt, welche die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung ausmachen.“ – Lin Biao, Es lebe der Sieg im Volkskrieg! (2)

Die ersten acht Worte aus Maos Werken sind: „Wer sind unsere Feinde? Wer sind unsere Freunde?“ Marxismus ist eine revolutionäre Wissenschaft. Marxismus verwendet Wissenschaft zur Bewältigung der Aufgabe, den Kommunismus zu erreichen. Und Kommunismus ist nichts anderes als die vollständige Befreiung des Menschen, das Ende jeglicher Unterdrückung. Für Mao war die Frage nach den Freunden und Feinden eine Frage von allerhöchster Wichtigkeit. Wenn eine Organisation diese Frage nicht korrekt beantworten kann, dann ist alles andere ohne Belang. Wenn die Klassenanalyse falsch ist, dann wird man ohnehin nicht fähig sein, eine kommunistische Revolution durchzuführen. Vorstellungen von sozialen Revolutionen sind nichts wert, es bleiben bloße utopische Träume, solange sie nicht auf einer materialistischen Analyse beruhen. Nur mit dem genauen Verständnis der materiellen Grundlagen, die für die Verwirklichung einer Revolution erforderlich sind, nur mithilfe einer korrekten Klassenanalyse, wird man fähig sein, die notwendigen sozialen Kräfte zu bündeln, mit denen es möglich ist, das Proletariat an die Macht zu bringen und den sozialistischen Aufbau, den langen Marsch Richtung Kommunismus zu beginnen. Damit man versteht, mit wem man sich gegen den Imperialismus und für den Sozialismus zusammenschließen kann, ist es notwendig zu fragen: Wer wird und wer wird nicht vom Sozialismus profitieren? Diejenigen sozialen Kräfte, welche vom Sozialismus profitieren werden, werden sich auf die Seite der Revolution stellen. Diejenigen, die nicht profitieren, werden das nicht. Das ist grundlegender Materialismus.

Auf die eine oder andere Art werden alle vom Kommunismus profitieren. Letztendlich wird das Leben im Kommunismus für alle weitaus erfüllender und gesünder sein, sogar für diejenigen, welche einst Angehörige der reaktionären Klassen gewesen sind. Ebenso ist das Ausmaß der Umweltzerstörung durch den Kapitalismus derart gravierend, dass es gewissermaßen im langfristigen Interesse aller ist, die Alternative dazu zu unterstützen. In jener fernen Zukunft werden Klassen aufgehört oder wenigstens beinahe aufgehört haben, zu existieren. Beinahe jeder wird dann davon profitieren können. Auch wenn jeder langfristig vom Kommunismus profitieren wird, werden kurzfristig auch viele draufzahlen müssen. Beim Sozialismus geht es um die Umverteilung von Reichtum und Macht. Und in der realen Welt sind diese endlich und limitiert. Damit die große Mehrheit mehr haben kann, muss die Minderheit weniger haben. Es ist diese materielle Realität, die verhindert, dass die Reichen unserer Welt sich mit den Armen verbünden. Die echte Welt ist eine Welt der Klassenkonflikte. In anderen Worten, wir müssen uns nach den Klassen richten, so wie sie gegenwärtig existieren. Nur weil ein Mitglied der Bourgeoisie in einigen Jahrzehnten aufhören wird, eines zu sein, bedeutet das nicht, dass wir es im Moment wie einen Proletarier behandeln müssen. Würde man das tun, hieße das, Klassenanalyse zugunsten eines bürgerlichen Humanismus und vagen moralischen Bedenken aufzugeben. Wir müssen uns nach der Gegenwart richten, nicht nach einer möglichen, fernen Zukunft.

Die offensichtlichste Tatsache der Welt ist der Unterschied zwischen der Ersten und der Dritten Welt. Das kapitalistisch-imperialistische System ist ein System, in welchem Macht und Reichtum an manchen wenigen Orten konzentriert sind und an anderen nicht. Macht und Reichtum werden auf einige wenige Bevölkerungen gelenkt auf Kosten der restlichen; eine Minderheit der Länder profitiert, die Mehrheit jedoch nicht. Blickt man über die Grenzen hinweg auf das weltweite Einkommen, bekommt man schnell einen guten Eindruck davon, wer reich ist und wer nicht. Schließlich neigt das Einkommen dazu, sich auch nach den übrigen Indikatoren des Reichtums auszurichten, wie zum Beispiel das Vermögen. Deshalb wird uns die Betrachtung des Einkommens ein gutes Bild davon geben, wie der Reichtum weltweit verteilt ist. Es ist kein wirkliches Geheimnis, dass Macht und Reichtum immer zusammen auftreten. Jene sozialen Gruppen, welche mehr Reichtum besitzen, neigen auch dazu, mehr Macht auszuüben als diejenigen, welche ärmer sind. Die Betrachtung der weltweiten Einkommensverteilung gibt uns ein gutes Bild davon, wo die Arbeiter der Ersten Welt stehen im Bezug auf das ganze globale System.

Lasst uns doch einmal ein Gedankenexperiment durchführen, um zu zeigen, wie die Welt aussehen würde, wenn das Einkommen gleichmäßig verteilt wäre. Es wird offensichtlich nicht das echte Bild des Sozialismus sein. Sozialismus ist ein viel tiefgreifenderer Wandel; es geht nicht nur um das Einkommen. Das Gedankenexperiment gibt uns aber eine gute Ahnung davon, welche Populationen von der imperialistischen Verteilung profitieren und welche nicht. Das mittlerer Einkommen pro Person pro Haushalt in den Vereinigten Staaten liegt bei ca. 19.400 US-Dollar. (3) Das Einkommen besteht nicht nur aus Löhnen und Gehältern, es beinhaltet auch zusätzliche Elemente wie Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Invalidenrente, Kindergeld, regelmäßige Mieteinnahmen, sowie jede anderen persönlichen Geschäfts-, Investitions- und sonstiges Einkommen, die regelmäßig einfließen. Der amerikanische Durchschnittsbürger, 25-jährig oder älter, hat das totale Einkommen von 32.000 US-Dollar pro Jahr. (4) Kaum jemandem in den USA wird nur der Mindestlohn von 7.25 US-Dollar pro Stunde ausbezahlt. Die meisten Berufseinsteiger werden zum Beispiel mit 10 Dollar oder mehr pro Stunde entlöhnt. Nur sehr wenige Andere erhalten ein genauso tiefes Gehalt. In den seltenen Fällen, in denen die Individuen für den Mindestlohn und dabei Vollzeit arbeiten, kommen sie in den Vereinigten Staaten auf ein Jahreseinkommen von 15.000 US-Dollar, zusätzlich haben sie oft auch noch weitere Einkommensquellen. (5) Im Gegensatz dazu beträgt das weltweite Durchschnittseinkommen 850 US-Dollar pro Jahr. Die meisten Menschen in den ausgebeuteten Ländern der Dritten Welt können nicht einmal mit 3 Dollar pro Tag rechnen. Der Großteil der Menschen in der Dritten Welt schafft es knapp, sich am Leben zu erhalten und zu überleben. Wie würde es also aussehen, wenn Gleichheit die Weltwirtschaft regieren würde? Wie würden die Einkommensverhältnisse aussehen, in einem System, das die Einkommen gleichmäßig verteilt und wo jeder den gleichen Anteil vom globalen Sozialprodukt bekommt? Wenn das Sozialprodukt der ganzen Welt gerecht zwischen der ganzen Weltbevölkerung von 6.7 Milliarden Menschen aufgeteilt würde, hätte jede Person einen Anspruch auf ca. 8.000 Dollar (PPP) (5.500 Dollar nach der Atlas-Methode). (6) (7) (8) Mit anderen Worten, jeder Arbeiter in den USA wäre unter einer solchen Verteilung zu höchstens einem Stück des Kuchens, also zu knapp 8.000 Dollar als Gesamteinkommen berechtigt. Selbst die wenigen Leute in den USA, welche vom Mindestlohn leben, würden deshalb in hohem Maße an einer gerechten Verteilung verlieren. Sie würden doch ihr halbes Einkommen verlieren! Ebenfalls genießt ein Mensch, schon allein deshalb, weil er in der Ersten Welt lebt, alle möglichen Arten von sekundären Vorteilen, wie eine größere Mobilität, Anspruch auf alle möglichen öffentlichen und sozialen Dienstleistungen, Zugang zu gut ausgebauter Infrastruktur, besseren Bildungseinrichtungen, größere Sicherheit etc. Sogar für die Ärmsten der Armen in der Ersten Welt wäre es unwahrscheinlich, dass sie von diesem gerechteren System profitieren würden. Zusätzlich wird in einem solchen Modell der gleichen Verteilung gar nicht berücksichtigt, dass die historisch entstandene, ungleiche Entwicklung weltweit zuerst noch beseitigt werden muss. Die ausbeuterischen Länder der Ersten Welt haben von den Jahrhunderten der Ausplünderung, Ausbeutung und Unterentwicklung der Dritten Welt immens profitiert. Um die Situation wirklich auszugleichen, wäre es nötig, auch noch einen zusätzlichen Betrag in die ausgebeuteten und armen Länder fließen zu lassen. Mit anderen Worten stünde der Bevölkerung der Vereinigten Staaten und der Ersten Welt im Allgemeinen sogar noch weniger zu, den Menschen der Dritten Welt dafür umso mehr. Es gibt gewisse Utopisten, die dagegen Einspruch erheben. Sie behaupten, dass der Wohlstand der Ersten Welt unter einer gerechten Verteilung beibehalten werden kann, wenn die Produktion, wie durch Zauberei, auf einen Streich gesteigert würde. Erstens ist es unmöglich, den Grad des Konsums zwischen den oberen 20 Prozent, worunter nahezu die ganze Erste Welt fällt, und dem Rest der Menschheit auszugleichen, sogar wenn das Sozialprodukt, welches direkt mit dem Konsum verbunden ist, verdoppelt würde und jeder Überschuss an Produkten den unteren 80 Prozent zugute kommen würde. Es bräuchte nämlich, grob geschätzt, eine Verdreifachung des Kuchens. (9) Zweitens sind Konsum und Lebensstandard der Ersten Welt grundsätzlich überhaupt nicht nachhaltig. Im Gegenteil, dieses Erstweltlertum tötet den Planeten und unsere Zukunft.

Was unser Gedankenexperiment zeigt, ist, dass die Menschen der Ersten Welt mehr als ihren gerechten Anteil am globalen Sozialprodukt bekommen. Sie haben deshalb kein materielles Interesse an einer gleichen Verteilung des Privateinkommens, geschweige denn am Sozialismus. Sozialismus strebt eine egalitäre oder annähernd egalitäre Verteilung an. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass es beim Sozialismus bloß um den Ausgleich des Einkommens geht. Der wirkliche Sozialismus wird den privaten Reichtum viel weiter reduzieren, als es unsere hypothetische Verteilung gemacht hat. Der Grund dafür ist, dass Sozialismus die Kollektivierung von Eigentum beabsichtigt und nicht nur den Ausgleich des Privateigentums. Beim Sozialismus geht es um eine radikale Änderung der Gesellschaft, um den Kommunismus zu erreichen, um jegliche Unterdrückung zu beenden. Die Anwendung von Gleichheit als Konzept zur Regulation zeigt uns jedoch, was die meisten Leute mit gesundem Menschenverstand bereits wissen. Bei jeder ungleichen Verteilung gibt es Gewinner und Verlierer. Die Menschen der Ersten Welt verlieren unter einer globalen Verteilung, welches das Einkommen ausgleicht. Unter einem wahrhaft sozialistischen System würde aber nicht nur Gleichheit die globale Verteilung des Mehrwerts bestimmen, der Sozialismus hätte zum Ziel, das Privateigentum und die Vorrechte der Bourgeoisie ganz und gar aus dem Weg zu räumen. Mit anderen Worten, unter echtem Sozialismus würden Erstweltler mehr verlieren als ihren Reichtum, ihr Leben würde auf den Kopf gestellt.

Sozialismus war schon immer eng verbunden mit der Idee von Gleichheit. Ebenso wie die Klassengesellschaft auf der Ungleichheit der Verteilung von Macht und Wohlstand gründet, gründet auch die gegenwärtige Weltordnung auf Ungleichheit. Die Kritik am Imperialismus ist die Kritik an der Ungleichheit. Anders als im jetzigen globalen System, in welchem manche Länder auf Kosten der restlichen eine Unmenge an Macht und Reichtum besitzen, setzen sich echte Marxisten für ein System ein, in welchem der Unterschied zwischen den Ländern ausgeglichen ist. Für das Selbstbestimmungsrecht der Nationen einzustehen, wie es Lenin tat, heißt, für ein transnationales System einzustehen, das auf Gleichheit beruht. Nachdem die Sowjetunion dem Revisionismus nachgegeben hat und selbst imperialistisch wurde, hisste der Maoismus die Flagge Lenins in neue Höhen. Der Maoismus kritisierte gleichfalls den Imperialismus, sozialen Imperialismus, Chauvinismus, Hegemonien und die weltweite Ungleichheit. Der Maoismus war eine eindeutige Anleitung, um die alte Weltordnung zu zerstören und sie mit einer neuen zu ersetzen. Es waren Chen Boda und Lin Biao, welche den Maoismus als Maoismus formuliert haben, als eine neue Stufe des Marxismus. Chen Bodas Konzeption sah den Maoismus als den universellen Marxismus der kolonialen und neokolonialen Länder an. Lin Biao verband den Maoismus außerdem mit dem zukünftigem, weltweiten Kollaps des Imperialismus. Lin Biaos Konzept beinhaltete, dass der Maoismus an der Spitze eines globalen Volkskrieges stehen würde, welcher von den armen Ländern ausgehend auf die reichen übergreifen würde. Der Maoismus erweiterte unsere Erkenntnis in einem beeindruckendem Maße, aber erst der Maoismus-Drittweltismus verhalf zum vollständigen Durchbruch. Es war der Kommunismus vom Leitenden Licht, welcher endgültig mit jeglichem Erstweltlertum gebrochen hat und welcher den Volkskrieg und den Sozialismus gereinigt hat. Eine weltweite sozialistische Verteilung ist eine Verteilung, welche die Ungleichheiten von Macht und Reichtum, die unter der gegenwärtigen Ordnung bestehen, beseitigt. Sozialismus wird möglicherweise nicht immer alle Erwartungen erfüllen. Es gibt immer Fehler. Es kann schlecht geplant werden. Trotzdem, diese gewaltigen Ungleichheiten, die in diesem Moment unter dem Imperialismus existieren, sind ein großer Gegensatz zu dem, was im schlimmsten Fall im Sozialismus passieren könnte. Wenn Ungleichheiten toleriert werden müssen, werden es Ungleichheiten sein, von welchen die ärmsten Länder profitieren können. Allgemein gesagt, ist es Gleichheit, die vom Sozialismus angestrebt wird. Wahre Kommunisten lehnen jegliches Erstweltlertum ab.

Die Erste Welt ist ganz einfach nicht vereinbar mit einem weltweiten Sozialismus. Sogar diejenigen, die sich am untersten Ende der Gesellschaft der Ersten Welt befinden, werden im Sozialismus größtenteils zu noch weniger berechtigt sein. Dies ist der Grund, weshalb die Arbeiter der Ersten Welt sich schon immer mit der eigenen Bourgeoisie gegen die Bevölkerungsklassen der Dritten Welt verbündet haben. Die Arbeiter der Ersten Welt verbünden sich mit dem Imperialismus gegen die große Mehrheit der Menschheit, einschließlich der großen Mehrheit der Arbeiter. Das ist ein Grund, weshalb Arbeiter der Ersten Welt als Teil der imperialistischen Bourgeoisie betrachtet werden müssen. Die Arbeiter der Ersten Welt können keine soziale Basis für eine proletarische Revolution sein, weil sie kein Proletariat sind. Sie sind weder eine ausgebeutete Klasse, noch sind sie eine revolutionäre Klasse. Den Arbeitern der Ersten Welt steht der Zugang zu Kapital weitaus häufiger und leichter offen als den Arbeitern der Dritten Welt. Marx fand einen Zusammenhang zwischen Armut und Revolution. Nach Marx hat das Proletariat nichts zu verlieren außer seinen Ketten. Es ist eine verarmte, ausgebeutete Klasse, eine Klasse, die am Existenzminimum oder beinahe am Existenzminimum lebt. Es ist die Klasse von Menschen, die einzig und allein ihre Arbeit verkaufen können. Das Proletariat ist die Hauptquelle der Wertschöpfung im Kapitalismus. Die Beschreibung, wie Marx sie machte, kann kaum auf die Arbeiter der Ersten Welt zutreffen. Es beschreibt jedoch viele aus der Dritten Welt. Die Beschreibung von Marx sollte eigentlich unkontrovers sein. Diejenigen, die rebellieren, sind diejenige, welche das System im Stich gelassen hat. Der soziale Frieden in der Ersten Welt ist ein Produkt des hohen Lebensstandards. Es ist kein Rätsel, weshalb das letzte Jahrhundert Zeuge mehrerer Revolutionen in der Dritten Welt war, und es bisher noch nie zu einer Revolution in der Ersten Welt gekommen ist. Somit ist Maos Frage von allerhöchster Wichtigkeit beantwortet.

Revisionismus ist etwas Machtvolles. Weder die Sowjetunion noch China wurden militärisch geschlagen. Der Kapitalismus wurde trotzdem in beiden Ländern wiedereingeführt. Es war der Feind von innen, der den Sozialismus rückgängig gemacht und den Kapitalismus wiedereingeführt hat. Die zuckerumhüllten Kugeln haben sich als die gefährlichsten erwiesen, wie Mao uns gewarnt hat. Der Revisionismus wurde seit Marx von jedem großen Anführer kritisiert. Lenin kritisierte die Revisionisten der Zweiten Internationale für ihre engstirnigen, chauvinistischen Auffassungen. Die Revisionisten der Zweiten Internationale stimmten für den imperialistischen Krieg, als es zum Vorteil der Arbeiterklassen ihrer jeweiligen Länder gereichte. Französische Sozialdemokraten stimmten für den französischen Imperialismus, deutsche Sozialdemokraten für den deutschen Imperialismus. Lenin vertrat im Gegensatz dazu die Ansichten des globalen Proletariats. Lenin trat für die Niederlage seines eigenen Landes und für das Ende des imperialistischen Krieges ein. Die Erstweltler, die sogenannten Sozialisten, verdienen es, genauso wie Lenin es zu seiner Zeit mit den Revisionisten tat, als Sozialimperialisten und Sozialfaschisten bezeichnet zu werden. Genauso wie die Revisionisten den Imperialismus im Namen des Sozialismus vertreten haben, machen es die Erstweltler von heute. Das Erstweltlertum versucht den Reichtum derjenigen zu steigern, welche schon mehr als einen fairen Anteil daran bekommen haben und zwar auf Kosten des Proletariats der Dritten Welt. Im Gegensatz dazu setzt sich die kommunistische Organisation Leitendes Licht für die Interessen der großen Mehrheit ein, für die Ausgebeuteten und wirklich Unterdrückten. Maoismus- Drittweltismus erklärt unsere Welt, wie sie wirklich ist. Unser Banner steht an der Spitze des globalen Volkskriegs. Das Leitende Licht leuchtet den Weg nach vorn.

Fußnoten

Original: Equality and Global Alignments by Prairie Fire

1. W. I. Lenin, “Speech on the Terms of Admission into the Communist International July 30,” Collected Works, Vol. 31, (Moscow: Progress Publishers, 1960), pp. 248-9.

2. Lin Piao, Long Live the Victory of People’s War!, (Foreign Language Press,1965) http://www.marxists.org/reference/archive/lin-biao/1965/09/peoples_war/ch07.htm

3. Household Income for States: 2008-2009, (U.S. Census Bureau, 2010),  p. 1 (50,221 Dollar war das mittlere Haushaltsbudget in den Jahren 2008-2009. Teile es durch 2.59, die durchschnittliche Anzahl Personen im US-Haushalt und du erhältst knapp 19’000 Dollar)

4. The Average Joe American, (Leading Light Communist Organization, 2010), llco.org

5. http://wiki.answers.com/Q/How_do_you_calculate_work_hours_for_a_year (Multipliziere die Stunden pro Jahr mit 7.25 Dollars. So oder so, die Summe ist ca. 15’000)

6. Income of the Average Person on Earth, http://hypertextbook.com/facts/2006/MateNagy.shtml

7. Per Capita Income around the world, http://www.success-and-culture.net/articles/percapitaincome.shtml

8. Average Earnings Worldwide, Boston Globe, October 7, 2007. http://www.boston.com/news/world/articles/2007/10/07/average_earnings_worldwide/ sowie http://www.wisegeek.com/what-is-the-median-income-worldwide.htm (Diese Quelle verwendet eine andere Methode, welche den Anspruch der Ersten Welt sogar noch weiter reduzieren würde)

9. Prairie Fire, Real versus fake Marxism on socialist distribution, (Leading Light Communist Organization, 2010) llco.org

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