Faschismus und islamistischen Fundamentalismus zusammen bekämpfen – Einige praktische Ideen
26. Januar 2025
deutsch.llco.org
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Menschen im Globalen Norden haben angesichts einer wachsenden faschistischen Bewegung zwei Hauptziele. Erstens soll der faschistisch-islamistische Spannungszyklus so weit wie möglich unterbrechen und für die Verbreitung progressiver Ideen genutzt werden. Zweitens müssen sie in der Lage sein, sich gegen etwaige Gewalt und Missbrauch zu verteidigen, während soziale Spannungen weiter ansteigen. Hier sind einige praktische Schritte, die unternommen werden können, um dies zu erreichen. Denke daran, dass du uns gerne eine E-Mail an [email protected] schicken kannst, wenn du Hilfe bei der Organisation benötigst. Es spielt keine Rolle, ob du Mitglied der LLCO bist oder nicht.
1. Den Zyklus faschistischer und islamistischer Spannungen unterbrechen
Wir schlagen vor, progressive Lesegruppen zu gründen, die sichere Begegnungsstätten für Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen bieten. In Europa werden solche Lesegruppen wahrscheinlich hauptsächlich aus einheimischen Europäern, Flüchtlingen aus Afrika und dem Nahen Osten sowie Personen mit Migrationshintergrund bestehen. Die Ziele dieser Gruppen könnten umfassen (müssen sich aber nicht beschränken auf):
- Förderung von Solidarität unter der arbeitenden Bevölkerung, um der absichtlichen Spaltung durch extremistische Demagogen entgegenzuwirken,
- ein tieferes Verständnis des Faschismus und die gesellschaftlichen Entwicklungen, die zu ihm führen, erlangen,
- ein tieferes Verständnis für die Rolle des islamistischen Fundamentalismus entwickeln,
- praktische Hilfe für Mitglieder, z. B. Unterstützung bei bürokratischen Angelegenheiten für Flüchtlinge in den jeweiligen Ländern, Sprachtraining usw.,
- Lernen über Sozialismus als gesellschaftliche Alternative zum kapitalistischen System,
- Organisation praktischer Hilfe für leidende Menschen im Globalen Süden, z. B. in Palästina oder im Sudan.
In Nordamerika könnten solche Gruppen aus weißen Amerikanern, Flüchtlingen aus Lateinamerika, amerikanischen Ureinwohnern sowie einer vielfältigen Gruppe anderer Flüchtlinge und Migranten zweiter Generation aus der ganzen Welt bestehen. Während ihre allgemeinen Ziele die gleichen wie in Europa wären, könnte ihr Studienschwerpunkte und praktischen Aktivitäten ganz den tatsächlichen Bedürfnissen ihrer Mitglieder entsprechend variieren.
Das langfristige Ziel dieser Gruppen wäre es, der feindlichen Demagogie von Faschisten und religiösen Extremisten mit einer tatsächlichen Erfahrung von Freundschaft und gegenseitigem Respekt unter arbeitenden Menschen verschiedener Hintergründe entgegenzuwirken. Da dies jedoch möglicherweise nicht ausreicht, um ihre Mitglieder gegen physische Bedrohungen zu verteidigen, die aus diesen wachsenden sozialen Spannungen entstehen könnten, müssen sie noch eine weitere Aufgabe angehen.
2. Aufbau progressiver Selbstverteidigungsgruppen
Die Zunahme faschistischer Einstellungen in der „Ersten“ Welt geht mit zunehmenden Bedrohungen für das Leben gewöhnlicher Menschen der arbeitenden Klasse einher. Flüchtlinge oder jede auch nur ausländisch aussehende Person, die im Globalen Norden lebt, sieht sich zunehmend Diskriminierung, verbalem Missbrauch und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch rassistisch motivierten physischen Bedrohungen ausgesetzt, wie kürzlich in Magdeburg zu beobachten war. Faschisten greifen auf der Straße oft gezielt die verwundbarsten Personen an, die sie finden können, d. h. Alleinreisende, Frauen, Kinder usw. Jeder kann zum Opfer werden und sollte in Betracht ziehen, Selbstverteidigung und Deeskalationstechniken zu erlernen. Diese Bedrohungen sind auch real für weiße „Erst“-Weltler mit öffentlich bekannten oder sogar nur vermuteten progressiven Meinungen. Frauen befinden sich in einer besonders prekären Lage, da sowohl Faschisten als auch islamistische Fundamentalisten an konservativen und sexistischen Werten in Bezug auf Frauen und Familie festhalten, weshalb sie von beiden Seiten Zielscheibe werden könnten. Wie die Lesegruppen sollten auch die Selbstverteidigungsguppen einen Ort der interkulturellen Solidarität der Arbeiterklasse darstellen. Das einzige, was vor der Aufnahme eines Mitglieds in diese Gruppen bestätigt werden sollte, ist eine progressive Denkweise. Wenn bereits eine erfolgreiche Lesegruppe gegründet wurde und die Mitglieder Interesse zeigen, könnte die Gruppe einfach ihre Aktivitäten auf Selbstverteidigungstraining ausweiten oder umgekehrt. Auf jeden Fall könnten die Aktivitäten der Selbstverteidigungsguppen, unabhängig davon, ob sie als separate Einheit oder als Teil einer Lesegruppe existieren, Folgendes umfassen (müssen sich aber nicht darauf beschränken):
- Grundlegendes Sicherheitstraining und Deeskalationstechniken,
- Physisches Selbstverteidigungstraining,
- Allgemeines Fitnesstraining,
- Organisation von Eskorten unter Mitgliedern für Hochrisikosituationen.
Die LLCO wird versuchen, dir bei der Etablierung solcher Gruppen so gut wie möglich zu helfen, sei es durch praktische Anleitung oder durch Schulungs- oder Bildungsmaterialien. Es spielt keine Rolle, ob du derzeit Mitglied der Organisation bist oder nicht. Du kannst dich sogar entscheiden, keines unserer Materialien zu lesen und dennoch um praktische Ratschläge bitten. Unser Ziel ist es, die arbeitende Klasse angemessen auf alle künftigen Entwicklungen in der politischen Landschaft der „Ersten“ Welt vorzubereiten. Und wenn du weitere praktische Ideen hast, die wir in diesem Artikel nicht erwähnt haben, dann schreibe uns auf jeden Fall auch eine E-Mail, damit wir sie in ein Update aufnehmen können.